Johann Wolfgang von Goethe: Farbholzschnitte u. Buchillustrationen
17. Mai bis 17. Juni 2012 - Do. - So. 15 – 18 Uhr
So., 13. Mai 2012, 11.00 Uhr
Eröffnung
Die Ausstellung von Margarethe Geibel (1876-1955) mit „malerischen Farbholzschnitten“ lässt alle Besucher in die „klassische Atmosphäre“ der Goethezeit eintauchen. Jahrzehntelang beschäftigte sich die Künstlerin in Skizzen, Aquarellen, Radierungen und Holzschnitten mit Alt-Weimar. Ihre Werke ab ca. 1907 bringen mit einer ganz eigenen Note das Wohnumfeld Goethes in Erinnerung. Viele Blätter, auf denen topographische Stadtansichten dargestellt sind, zeugen von der innigen Liebe zu dieser Stadt, geprägt vom Geiste Herders, Schillers und Goethes. Knapp 50 Jahre bewohnte der große deutsche Dichter die Zimmerfluchten am Frauenplan und das Gartenhaus, besuchte die Anna-Amalia-Bibliothek, das Wittumspalais und Schloss Dornburg. Diese Welt des Dichtergenies mit Leihgaben aus dem Städtischen Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen kann fünf Wochen lang in Oberstdorf besichtigt werden. Noch zu Lebzeiten Margarethe Geibels erwarben Museen in Weimar, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Berlin, München, Wien und London diese Arbeiten. Die kunstvoll geschnittenen und gedruckten Farbholzschnitte sind von so großem historischem Wert, dass sie in den Nachkriegsjahren für die denkmalpflegerische Sanierung des Goethewohnhauses verwendet wurden.
Margarethe Geibel wurde am 5. Juni 1876 vis à vis von Goethes Wohnhaus geboren. Früh erwachte der Wunsch, in die Fußstapfen des Vaters zu treten, dem bekannten Portrait- und Landschaftsmaler Casimir Geibel. Zunächst unterrichtete er sie selbst, ermöglichte ihr aber auch den Unterricht in einer privaten Zeichenschule. Großen Einfluss übte ihr Lehrer Professor Otto Rasch aus, der sich in vielen Arbeiten mit Interieurs beschäftigte und auch die graphischen Künste intensiv förderte. Von 1900 bis 1902 studierte sie bei Professor Leopold Graf von Kalkreuth in Stuttgart, um verschiedene grafische Techniken zu vervollkommnen. Letztendlich blieb aber der autodidaktisch erworbene Farbholzschnitt das entscheidende Medium für ihre künstlerische Aussage.
Die jüngsten Besucher des Kunsthauses können in Goethes fantastische Welten eintauchen. Preisgekrönte Buchillustrationen zu „Faust“, dem „Zauberlehrling“ und zu „Reineke Fuchs“ werden in eigenen Räumen für die Kinder aufbereitet. Tomi Ungerer, Klaus Ensikat, Sabine Wilharm und Janosch haben mit großem Einfühlingsvermögen einige „Klassiker“ umgesetzt.
Führungen für Schulklassen, der Auftritt junger „Goetheaner“ aus dem Schulbereich und das Kinderprogramm am Sa.19. Mai wird den Dichterfürsten Goethe dem jungen und jung gebliebenen Publikum nahebringen.
Rahmenprogramm:
Sa. 19. Mai, ab 15 Uhr - Programm für Kinder
Mo. 28. Mai, 11 Uhr - Matinee: Goethevertonungen für Gesang und Klavier
von Franz Schubert. Es singt Johannes Böckler (Oberstdorf), begleitet von Thomas Noichl (Freising).
Sa. 02. Juni, 20 Uhr - Vortrag: „Illustrationen zu den Werken Goethes“ (Wilhelm Geierstanger)
Fr. 15.Juni, 19.00 Uhr - "Au Backe, Herr Geheimrat!"
Goethe zwischen Ideal und Wirklichkeit. Dr. Werner Neuhauser, Zahnarzt im Ruhestand, deckt in einem Vortrag einige Leiden des Dichtergenies auf. Anschließend wird er in einem unterhaltsamen Gespräch zusammen mit dem Sonthofener Goethekenner Arthur Lamka den Freuden und Leiden des hochverehrten Herrn Geheimrates weiter nachgehen.